ORIGINS PhD Award 2022 für Riccardo Arcodia
Dieses Jahr geht einer der Promotionspreise des ORIGINS Clusters an Riccardo Arcodia vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik für seine hervorragende Doktorarbeit. Die Verleihung der ORIGINS PhD Awards erfolgte feierlich während der ORIGINS Science Week, die vom 28. November bis zum 01. Dezember 2022 im Kloster Seeon stattfand.
Die ORIGINS PhD Awards für herausragende Doktorarbeiten im Bereich der Astro-, Kern- und Teilchenphysik sowie der Biophysik werden einmal im Jahr verliehen. Das Auswahlkomitee, das aus Cluster Emeriti besteht, waren von zwei Arbeiten ganz besonders beeindruckt: Die Dissertation ,,Accretion onto black holes across the mass scale” von Dr. Riccardo Arcodia und die Dissertation ,,Hadean water-dew cycles drive the evolution of DNA and protocells’’ Dr. Alan Ianeselli.
Begegnungen mit Schwarzen Löchern
Riccardo Arcodia beschäftige sich in seiner Dissertation mit der Physik von Gas, das sich in unmittelbarer Nähe um schwarze Löcher bewegt. Er erstellte ein Modell für das bisher kaum verstandene Zusammenspiel zwischen der kühlen Akkretionsscheibe, die in UV- und optischem Licht strahlt, und der darüber liegenden heißen Corona, die Röntgenstrahlen emittiert. Er zeigte, dass Scheibe und Corona magnetisch gekoppelt sind, und dass dieses Modell sowohl für supermassereiche schwarze Löcher wie auch für die viel leichteren, stellaren schwarzen Löcher in Röntgendoppelsternen funktioniert.
Zudem entdeckte Riccardo Arcodia mit dem Röntgen-Satelliten eROSITA quasi-periodische Eruptionen (QPE) von zwei ansonsten ruhenden Galaxien und konnte dies mit einer Begegnung des zentralen schwarzen Loches mit einem anderen kompakten Objekt erklären. „Das Ergebnis in Bezug auf QPEs ist spektakulär und hat bereits große Auswirkungen, nämlich ein vielzitierter Artikel in der Fachzeitschrift Nature“, betonte das Auswahlkomitee.